#67 City neu erfinden - Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren

Shownotes

Innenstädte stehen vor einem tiefgreifenden Wandel. Leerstände, verändertes Konsumverhalten, neue Mobilitätsbedürfnisse und die Frage nach mehr Wohnraum stellen Städte und Gemeinden, aber die auch die Besitzer von Immobilien vor Herausforderungen - aber auch neuen Chancen. In Folge 67 von „GLÜCKLICH WOHNEN – der BUWOG Podcast“ sprechen wir mit Dr. Peter Jakubowski, Abteilungsleiter „Raum- und Stadtentwicklung“ am Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), über die Zukunft der Innenstädte. Dr. Jakubowski erklärt, warum Innenstädte weit mehr sind als Einkaufsorte. Sie sind Identitäts- und Begegnungsorte, die das gesellschaftliche Leben prägen. Wir sprechen über den Wandel des Einzelhandels, die Bedeutung von gemischten Nutzungen wie Wohnen, Kultur oder Bildung und warum die Zukunftsfähigkeit von Innenstädten maßgeblich von lokalen Lösungen abhängt.

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00:00:00: Wir sind eben mit den Investitionen, die aber die Kommunen vor Ort umsetzen, ja, dabei also letztlich das erfahrbare auch für die Bürgerinnen und Bürger, für die Menschen mitzugestalten.

00:00:12: Die europäische Stadt ist natürlich in dieser Innenstadt, also innerhalb der vielleicht heute als ganz eng empfundenen Stadtmauer ja zu dem geworden, was Was uns lange lieb und wichtig fast heilig war, da sind wir zusammengekommen.

00:00:27: Da gab es einen Austausch.

00:00:29: Wir haben den Onlinehandel, wir haben ganz andere Bedürfnisse.

00:00:32: Wir gehen nicht nur zum Einkaufen in die Stadt.

00:00:35: Das wiederum, ja, seit dem stationären Einzelhandel unter Druck, das sind natürlich bekannte Themen.

00:00:42: Erst hat man qualitative Abwertungen, diese viel zitierten Ein-Euro-Shop-Senters oder so.

00:00:48: Dann gibt es Lehrständen.

00:00:49: Wir haben in Etappen die Großkaufhauskrieg hat.

00:00:53: Plätze, öffentliche Räume dürfen keine Angsträume sein.

00:00:57: Ich glaube, das ist extrem wichtig.

00:01:00: Also wenn es so ist, dass man mit einem Parkhaus in der Innenstadt sozusagen fast das meiste Geld verdienen kann, muss man zumindest irgendwie alle verstehen, dass das vielleicht nicht die sinnvollste Nutzung in einem Jahr zwei Tausendfünfundzwanzig ist, weil das eine Fläche ist mit Blech zugeparkt.

00:01:17: Das ist schon irre.

00:01:24: Herzlich willkommen zu dieser Folge.

00:01:26: Am Mikrofon ist Michael Idivé.

00:01:28: Aktuell ist das Thema Innenstädte ja besonders diskutiert, denn die Innenstädte sind im Wandel begriffen.

00:01:36: Weniger Einzelhandel, andere Angebote oder mehr Wohnraumfragezeichen.

00:01:41: Die Ideen sind jedenfalls gefragt.

00:01:43: Und das Thema lautet für heute City neu erfinden, zukunftsfähige Innenstädte und Zentren.

00:01:50: Und dazu begrüße ich Dr.

00:01:52: Peter Jakubowski, Abteilungsleiter Raum und Stadtentwicklung am Bundesinstitut für Bau, Stadt- und Raumvorschung.

00:02:04: Dafür gibt es eine Abkürzung, die heißt BBSR.

00:02:07: Und das BBSR unterstützt die Politik mit wissenschaftlicher Beratung bei Fragen des Wohnungs, Immobilien und Bauwesens sowie der Stadt- und Raumentwicklung.

00:02:16: Herzlich willkommen, Dr.

00:02:18: Peter Jakubowski.

00:02:19: Ja, herzlichen Dank und schönen guten Tag, ADW.

00:02:23: So, jetzt müssen wir einmal verstehen, was das BBSR macht.

00:02:27: Das kennt vielleicht ja nicht jeder.

00:02:30: Ich habe schon gesagt, Sie sind der Leiter der Abteilung Raum und Stadtentwicklung.

00:02:34: Also, was macht das BBSR und warum braucht es das?

00:02:39: Ja, in der Tat ein komplexes Namenskonstrukt.

00:02:45: Vielleicht starte ich mal ... damit, dass wir im Moment rund vierhundert Mitarbeiter haben an Standorten in Bonn, Berlin und Cottbus.

00:02:54: Und wir sind ja auch von der Bundesregierung aus Erkoren so das Kompetenzzentrum der Bundesregierung, aber primär, des Bundesbauministeriums für eben die Fragen, die wir im Namen führen, Bau und Wohnen, Stadtentwicklung und Raumordnung.

00:03:13: Und es ist unser Aufgabenprofil in zwei große Teile aufbereitet eigentlich.

00:03:19: Einmal der Forschungsbereich.

00:03:21: Wir führen selber Analysen durch, ob das zum Beispiel ein ganz wichtiger Bereich für die Wohnungsmärkte.

00:03:30: demografische Prognosen sind.

00:03:31: Also wie verteilen sich in den nächsten Jahren die Menschen auch innerhalb Deutschlands?

00:03:36: Das ist oft die Grundlage, diese Bevölkerungsprognose für die Frage des Wohnungsbedarfs.

00:03:42: Was uns da vom Statistisch im Bundesamt unterscheidet, ist halt die Kleinräumigkeit.

00:03:46: Wir gucken oftmals auf Kreisebene.

00:03:51: Mit allem, was dazu gehört, weil uns einfach das natürlich auch für das Bauen und Wohnen besonders interessiert.

00:03:57: Also, das ist so ein Teil herausgegriffen, ist dessen, was wir auch selbst machen.

00:04:01: Und wir haben viele, viele Indikatoren, die wir fortschreiben zur Entwicklung der Teilräume in Deutschland zum Thema Lebensqualität, zum Beispiel zum Thema Arbeitslosigkeit, Beschäftigung und viele, viele Themen sind da abgedeckt.

00:04:15: Wir machen aber auch vieles mit Partnerinnen, Partnern, mit Auftrag Nehmenden.

00:04:20: Das heißt, wir führen viele, viele Forschungsprojekte des BNWSB, also des Bundesministeriums, auch so ein langer Name für Bauen, Wohnungs- und Stadtentwicklung durch, indem wir Themen, die das Ministerium, aber auch die Kommunen interessieren, von Dritten bearbeiten lassen.

00:04:40: Und in den letzten Jahren, und ich glaube, das ist auch ein ganz wichtiger Punkt für die Zuhörerinnen und Zuhörer, sind wir ein institutioneller, wichtiger Bestandteil dieser konkreten Transformation auch von Städten und Gemeinden geworden, weil wir eine große Förderlinie haben.

00:05:00: Investive-Programme werden vom BBSR umgesetzt, durchgeführt zusammen mit den Kommunen.

00:05:06: Und da darf ich einmal eine Zeilen nennen.

00:05:08: Im Moment haben wir Ein-tausend dreihundert Projekte laufen, indem wir über zwei Komma acht Milliarden Euro in Städten und Gemeinden investieren, sei es um infrastrukturelle Modernisierung einzuleiten in der sozialen Infrastruktur im kulturellen Bereich, aber auch im Sportbereich.

00:05:29: Wir fördern Themen, die sich mit der Anpassung einen Klimawandel befassen, sodass also Forschen und Fördern eigentlich so die große Klammer unseres Instituts ist, mit der wir uns ja einen drei Standorten befassen.

00:05:43: Also die gute Nachricht ist, man guckt nicht nur drauf und erhebt Statistiken, sondern man macht was daraus und im Zweifelsfall konkrete Ableitungen und Projekte, wo Investitionen und Veränderungen dahinter klemmt.

00:05:57: Ich glaube, das ist ganz wichtig auch für unser In der Tat gewandeltes Selbstverständnis, aber jetzt nicht in den letzten Monaten, sondern in den letzten sieben, acht Jahren, dass all das, was man, sag ich mal, auf Papier oder digital dann ablegen kann, natürlich die Welt nur bedingt verändert, sondern wir sind eben mit den Investitionen, die aber... die Kommunen vor Ort umsetzen.

00:06:23: Und dabei also letztlich das Erfahrbare auch für die Bürgerinnen und Bürger, für die Menschen mitzugestalten.

00:06:30: Da sind wir Instrument.

00:06:32: Die Programme werden natürlich vom Deutschen, werden und wurden vom Deutschen Bundestag beschlossen.

00:06:37: Aber wir sind, glaube ich, mittlerweile gut trainiert, um das in einer guten kooperativen Lösung mit den Kommunen hinzubekommen.

00:06:44: Und sind ja auch, also nicht nur weil wir das Geld mitbringen, gern gesehener Partner, sondern auch weil wir immer mal wieder mit Ideen oder, sage ich mal, gut gemeinten Rückfragen des ein oder andere vielleicht doch ein Stück noch noch qualitativ wertvoller gestalten können.

00:07:01: Das ist mir aber, wenn ich das noch sagen darf, wichtig ist... Wir arbeiten auf Basis eben dieser Programmeschlüsse des Deutschen Bundestags, aber nicht als jemand, der meint, die kommunale Situation irgendwie von oben herab besser beurteilen zu können.

00:07:17: Das ist mir, glaube ich, ganz wichtig und das ist aber auch breit zum Glück akzeptiert, dass wir da ein Partner sind.

00:07:23: Also aus Berlin kommen nicht die Ansage, wie Innenstädte gestaltet werden müssen, sondern das sind Erkenntnisse und vielleicht Vorstufen, um dann Förderung zu bekommen.

00:07:33: Bleiben wir mal bei den Innenstädten und Zentren.

00:07:36: Warum ist das als Forschungsgegenstand und als Gegenstand unter anderem ihre Arbeit so bedeutsam und auch so aktuell?

00:07:45: Bedeutsam und aktuell, also das sind ja die beiden Stichworte.

00:07:50: Die europäische Stadt ist natürlich in dieser Innenstadt, also innerhalb der vielleicht heute als ganz eng empfunden Stadtmauer.

00:07:59: Ja, zu dem geworden, was uns lange lieb und wichtig fast heilig war.

00:08:04: Da sind wir zusammengekommen.

00:08:06: Da gab es einen Austausch zwischen auch Handel, Wirtschaft, den Menschen.

00:08:11: Man muss nicht ganz so weit zurückgehen, aber auch da gab es den Diskurs, also eine kulturelle Austausch da.

00:08:18: Da ist das lange zentral gewesen, was statt ausmacht.

00:08:22: Diese Vielfalt, dieses Miteinander.

00:08:26: Handel, Wirtschaft, auch Handwerk.

00:08:28: Lange Zeit war ja sozusagen an der Stadtmauer ganz, ganz wichtig.

00:08:34: Das hat sich gewandelt.

00:08:35: Unsere Städte haben sich in den letzten Jahrzehnten natürlich durchaus verändert.

00:08:40: Viele sind gewachsen.

00:08:42: Aber wir haben diese historischen Kerne noch.

00:08:44: Was ist das?

00:08:46: Das vermittelt, glaube ich, ein Heimatgefühl oder ein Gefühl, hier zu Hause zu sein.

00:08:51: Das kennt man, das findet man toll.

00:08:53: Ich glaube, früher, also ... Bei mir war es zumindest noch so mit meinen Eltern, sagt man, man geht in die Stadt.

00:09:01: Das war sozusagen das Ereignis, um heute zu shoppen, um vielleicht noch was ein oder andere anzuschauen oder im Restaurant zu gehen.

00:09:11: Das hat sich natürlich verändert.

00:09:13: Jetzt komme ich zu der Frage oder zu dem Teil, warum müssen wir genauer hingucken?

00:09:19: Also, sage ich mal, diese Automatismen gibt es halt nicht mehr überall so.

00:09:24: Der Einzelhandel verändert sich, das wissen viele von den Zuhörern.

00:09:30: Wir haben den Onlinehandel, wir haben ganz andere Bedürfnisse.

00:09:34: Wir gehen nicht nur zum Einkaufen in die Stadt.

00:09:37: Das wiederum setzt den stationären Einzelhandel unter Druck.

00:09:42: Das sind natürlich bekannte Themen.

00:09:44: Erst hat man qualitative Abwertungen, diese viel zitierten Ein-Euro-Shops sind das oder so.

00:09:50: Dann gibt es Leerstände.

00:09:51: Wir haben in Etappen die Großkaufhauskrise gehabt.

00:09:56: Ursprünglich tolle Gebäude, wo wir alle fasziniert von waren, die aber durch ihre ja einfach teilweise pure Größe jetzt einfach Kummer bereiten, die soll ich es wieder beleben.

00:10:06: Wenn so ein Kaufhaus leer steht, dann reißt das möglicherweise auch die ganze Umgebung runter, weil natürlich vielfach ja diese Aufenthaltsqualität der Grund zurückgegangen ist, warum wir gerne in die Stadt gehen.

00:10:21: Und das ist uns auch wichtig und mir auch.

00:10:24: natürlich geht es ums Geld ausgeben, aber eben nicht nur.

00:10:28: Wir können und wollen uns treffen.

00:10:30: Wir finden es schön, dort zu sein, ob wir einen Springbrunnen haben, ob irgendwie eine Allee noch da ist oder ähnliches.

00:10:37: Und das, wenn ich das vielleicht schon so aufhechern darf, das zeigt schon, woran wir arbeiten müssen gemeinsam, Aufenthaltsqualität.

00:10:47: Also, was ist cool, auch für junge Menschen.

00:10:52: Das ist natürlich die ganze Palette der Menschen, die wir ansprechen.

00:10:56: Die Älteren, die tagsüber fünf, sechs Tage die Woche im Job sind, aber vielleicht auch Jugendliche, Kinderjugendliche, die Lebendigkeit in die Stadt bringen.

00:11:07: Dazu müssen wir, glaube ich, schauen, dass wir Möglichkeiten, Räume schaffen.

00:11:13: Räume, die möglicherweise anders aussehen als bisher.

00:11:18: Also wir kommen vielleicht gleich ja auch noch zu Beispiel.

00:11:20: Ziel ist es auch heute noch in den Innenstädten.

00:11:24: Und das muss man schon einfach auch mit Blick auf die Lebensqualität auf und als Qualität zu haben.

00:11:30: Vieles ist noch durch den Autoverkehr geprägt.

00:11:33: Vielerorts.

00:11:34: Das Thema Parkplätze.

00:11:36: Wer einen sucht, ist froh, wer den hat.

00:11:37: Aber wenn man sieht, wie viele Flächen teilweise eben auch innenstabnah mit Parkmöglichkeiten belegt sind.

00:11:45: Da kann man sich natürlich schon überlegen, gibt es da vielleicht andere Möglichkeiten.

00:11:49: Der Parkplatz ist durchaus asphaltiert, betoniert.

00:11:53: Wenn wir über das Hitze-Thema sprechen, kommen wir genau in die Situation, was brauchen wir alles im Klimawandel?

00:11:59: Wie können wir Aufenthaltsräume schaffen, in denen wir gerne sind, um auch, sag ich mal, Wetterextremen ein bisschen vorzubereiten, grün, Wasser.

00:12:10: Das läuft unter diesem Stichwort grün-blaue Infrastruktur.

00:12:14: Das ist spannend und wichtig.

00:12:16: Hieran müssen wir arbeiten, wenn wir diese Kernpunkte, diese zentralen Orte, die Innenstädte, die City, nicht verlieren wollen als Leblose, sozusagen Baumasse.

00:12:27: Das wäre schlimm und hat natürlich auch unter diesem ganzen Thema Werterhaltung auch für Eigentümerinnen und Eigentümer natürlich eine ganz wichtige Bedeutung.

00:12:37: Also ein Riesenthema.

00:12:39: Sie haben das angedeutet.

00:12:41: Das kann man nur zusammen, auch was die Ideengenerierung angeht, lösen.

00:12:47: Wir haben wir nicht und auch der Bund nimmt sich nicht raus, irgendwas besser zu wissen.

00:12:53: Es geht so ein bisschen darum, Puzzlesteine zu formulieren, aufzubereiten, zeigen, dass die schon mal in ein Bild passen und zu schauen, ob das auch in neue Verwendung sozusagen kommen kann.

00:13:05: Sie haben ja gerade schon angesprochen, dass Thema Gewerbeflächen der stationäre Einzelhandel, der sehr im Wandel ist, einerseits durch Corona, andererseits natürlich durch das Online-Shopping, was sich ja wahrscheinlich kaum so komplett wird umdrehen lassen.

00:13:20: Gleichzeitig wird Wohnraum benötigt, also es stehen Gewerbeflächen leer, gleichzeitig wird Wohnraum benötigt.

00:13:28: Da liegt ja natürlich nah zu sagen, viele dieser Immobilien muss man jetzt eins einfach umnutzen.

00:13:35: Und von den großen Warenhäusern bleiben vielleicht ein paar übrig, aber wir werden im großen Stil das fürs Wohnen umnutzen.

00:13:42: Ist das schon die Lösung?

00:13:44: Ich weiß nicht genau, ob die Frage sozusagen ein bisschen trickreich ist.

00:13:50: Ich glaube, dass das zumindest keine einfache Lösung ist.

00:13:57: Fangen wir mal an, bei den Bedürfnissen auch der Menschen zu schauen, die wohnen wollen.

00:14:05: Also einen leer stehenden Nordsee laden oder so im Erbgeschoss in Wohnungen umbauen.

00:14:12: Ich glaube, das wird nicht auf eine Marktnachfrage treffen.

00:14:20: Es ist aber völlig klar, dass natürlich City oder Innenstadt nicht nur die Haupteinkaufsstraße ist.

00:14:25: Das muss man sich auch bewusst sein.

00:14:27: Also insofern, glaube ich, gibt es Potenzial.

00:14:31: Momentan sind wir vielleicht noch in der Situation, dass das Wolle ein bisschen stärker ausgeprägt ist als iämpirische Grundlage.

00:14:40: Wir müssen natürlich schauen, wie können wir auch die bestehenden Gebäude umbauen.

00:14:47: Wer sind die Eigentümerinnen und Eigentümer?

00:14:49: Wie sieht es mit der Rendite aus?

00:14:51: Das ist für mich eine der ganz großen ungelösten Fragen.

00:14:55: Ich glaube, viele Menschen wollen City-Narwohnen und da gibt es Möglichkeiten.

00:15:00: Und würden wir per Fingerschnip es schaffen?

00:15:03: auch Gewerbeimmobilien oder solche, die heute schon nicht genutzt sind, umzubauen, um dann sofort das Wohnangebörd darzustellen.

00:15:13: Und wenn es vier, fünf Geschosser sind, vielleicht oben auf der dritten, vier, fünften Etage.

00:15:19: Da nett mit Markt.

00:15:20: Aber wir müssen wirklich davon ausgehen, dass das ein teilweise komplexer Weg ist.

00:15:26: Der Finanzierung auch.

00:15:29: Der Ansprüche natürlich, der Wohnenden, der neuen Bewohner, denken sie nur an Lärm und Ähnliches.

00:15:36: Also diese Alltagskonflikte kriegen wir zumindest nicht durch die einfachen Schablonen gelöst.

00:15:42: Das bitte ich da immer zu berücksichtigen.

00:15:44: Es gibt aber auch schon in der Breite natürlich solche Umbaumöglichkeiten, die teilweise auch von Programmen, da wird das Bundesunterländer unterstützt werden, sodass man das sehen kann.

00:15:56: Ich glaube aber, nur bedingt, dass das Wohnungsproblem, dass wir unsweifelhaft haben, durch das Thema Umwertung von verlehrstehenden Gewerbe oder an den Zeräuben gelöst werden kann.

00:16:10: Also, das ist unsere oder meine Einschätzung, weil einfach die Komplexität sehr hoch ist.

00:16:17: Nun haben Sie die Innenstädte oder die Funktion der Innenstädte auch angesprochen, als Ort der Begegnung, als Ort der Mischung von Handel, von Wirtschaft, von Handwerk, von Kultur, wäre Einzelhandel ein Stück weit wegbricht, um die Innenstädte attraktiv zu machen, zum Glitzern zu bringen, auch spannend zu machen, zum Hingehen.

00:16:38: Brauche es neue Magneten oder neue Funktionen für das, was wir heute oder bisher als City-Kanten?

00:16:48: Eindeutig, ja, ich glaube, das ist wichtig, weil wir brauchen gute Gründe, um in die Stadt zu gehen.

00:16:55: Also da müssen wir uns nichts vormachen.

00:16:57: Auch wenn ich an mich denke, ich gehe ja nicht in die Stadt, in die City, in die Innenstadt, um irgendeinem abstrakten, weiß ich auch nicht, was Gutes zu tun.

00:17:09: Also ich brauche ein Sog, ich brauche was, als mich dahin lockt.

00:17:13: Das kann Sport und Kultur sein.

00:17:17: Ganz spannend, also wir versuchen im nächsten Jahr, das sind erste Überlegungen auch mit dem Bauministerium, solche experimentellen Umnutzungen tatsächlich von eigentlich vielleicht auch nicht schönen, nicht attraktiven Gebäuden in der Innenstadt zu überlegen, ob man da auch neuartige oder moderne Sportarten, ob man Kletterhallen oder sonst was da machen kann.

00:17:41: Halle heißt immer nicht nach außen geöffnet.

00:17:43: Für uns oder für mich ist es auch immer ein wichtiger Punkt, dass ich eben nicht abgeschlossen baue, sondern dass der Übergang, diese Transparenz und die Offenheit da ist, um tatsächlich offene öffentliche Räume irgendwo hinzubekommen.

00:17:57: Das könnte attraktiv sein.

00:18:01: Bei aller Diskussion um Preise und Steuern ist das Gastronomie-Thema eines.

00:18:07: Da muss man aber nicht ... finde ich jetzt als Bundesinstitut her.

00:18:12: Das ist ein Thema, aber da müssen die Kommunen schauen, wie sie Angebot, Nachfrage, Flächenbereitstellung so hinbekommen, dass das die Leute auch ein bisschen zum Verweilen einlädt.

00:18:24: Das ist, glaube ich, ein Punkt.

00:18:26: Kultur ist ja immer auch ein gewisser Streitpunkt.

00:18:31: Hier gibt es aber ein wenig Interessiertes.

00:18:34: Für wen macht das?

00:18:35: Ist es nur ein Teil der Bildungsgesellschaft oder nicht?

00:18:40: Ich glaube, wir haben in vielen, vielen Städten, auch in den neuen Ländern, ganz oft gesehen, dass solche Festivals, und da meine ich jetzt nicht, dass eine große mit Zehntausenden Besuchern, sondern mit Kleinspielorten, Theater hier, Zirkus dort, Musik dort, dass das in der Lage ist, auch vielleicht nicht, die ganz teuren Locations zu gespielen, Menschen hinzulocken und einfach ... den Spaß an der Innenstadt an diesem Ort zu wecken.

00:19:09: Und wenn so was verfängt, das klappt nicht überall gleich, dann glaube ich, kann man schon was entwickeln.

00:19:15: Ich habe da aber auch so ein Stück Wasser, an dem wir in den Wein gießen müssen.

00:19:21: Es geht ja immer auch so ein bisschen nicht ausschließlich, aber um die Eigentümer und ihre Rendite-Erwartungen.

00:19:32: Und da sind wir auch nicht blauäugig.

00:19:35: Wer es lange geschafft hat, zum Beispiel als Vermieter für den Einzelhandel mit seiner Immobilie zugegebenermaßen gutes Geld zu verdienen.

00:19:46: Ich finde es aber kein Grund, Vorwürfe irgendwie zu machen, weil wir wollten das ja alles so.

00:19:52: Die Innenstädte in den Siebziger, Achtziger, Neunziger Jahren haben wir ja so geprägt.

00:19:57: Und das hat dazu beigetragen, dass der, der eine Immobilie dort hatte, auch gut verdient hat.

00:20:03: Das kriege ich natürlich nicht als Rendite, wenn ich jetzt Theatervorführung in meinem Erdgeschoss mache.

00:20:08: Also das Thema ist, glaube ich, virulent.

00:20:12: Und hier müssen wir, glaube ich, aufeinander zugehen.

00:20:15: Ich glaube, es muss kommuniziert werden.

00:20:17: Es müssen natürlich bestimmte Erwartungshaltungen, vielleicht auch Aha-Effekte irgendwo in diesem Bereich stattfinden, dass so an manchem Ort zumindest diese ganz goldenen Zeiten sich ändern.

00:20:32: Ich bin mir aber extremst bewusst, wie aufwendig das ist und nicht nur für institutionelle Eigentümer, auch für, wenn es die noch gibt und vielfach sind die ja noch da, für die Eigentümerinnen, Eigentümer, die vor Ort ein, zwei Immobilien haben, die sich auch einsetzen für den öffentlichen Raum in ihrer Stadt.

00:20:53: Aber auch die müssen natürlich irgendwo schauen, wie man mit vierzig, fünfzig, sechszig Prozent Einnahmenrückgang diese Immobilie bespielen kann.

00:21:02: Also, es ist ein Bewusstseinsthema, vielleicht ein Kooperationsthema, den wir uns, glaube ich, alle miteinander noch mal widmen müssen.

00:21:10: Weil das läuft nicht von selbst und es hilft nichts mit Vorwürfen, diese Handlungslogiken auseinander zu dividieren.

00:21:18: Das, glaube ich, ist ein wichtiger Punkt.

00:21:20: Aber, lass mich noch eins sagen, und da sind dann eher auch die Kommunen gefordert.

00:21:27: Plätze, öffentliche Räume.

00:21:31: dürfen keine Angsträume sein.

00:21:33: Ich glaube, das ist extrem wichtig.

00:21:36: Wir wollen ja nicht nur von Mai bis August in die Innenstadt sein und immer, wenn die Dunkelheit oder die Dämmerung vorherkommt, alle ängstlich uns zurückziehen.

00:21:47: Wir brauchen Grün.

00:21:49: Das ist ein extrem wichtiges Thema.

00:21:51: Es ist ein Wohlfühltema, aber für die Stadtverwaltung natürlich auch ein Kostenthema.

00:21:57: Also der Bund fördert das in gewisser Weise mittlerweile.

00:22:01: Und da, wo wir keine Bäume pflanzen können und wo sie auch nicht so schnell wachsen, muss man wahrscheinlich auch mit, wage ich mal, Verschattungskonstellation auch im Übergang von den Erdgeschossflächen zu den Plätzen arbeiten.

00:22:13: Also damit man sich einfach hinsetzen und auch chillen kann, das ist ja das.

00:22:18: Und dass man nicht woanders hingeht.

00:22:20: Und auch das ist dann eigentlich ein Ausflug in die Innenstadt wert, hoffe ich zumindest.

00:22:25: Aber natürlich nicht alleine, aber deshalb sieht man, diese Bausteine müssen schon ineinandergreifen, um in Stütthör gehabt Attraktivität wieder hinzubekommen.

00:22:36: Ja, durch alle Generationen am besten.

00:22:38: Also ein sehr komplexes Thema, was ja auch irgendwo dringend ist, weil die Veränderungen im Einzelhandel ja nicht über zehn, zwanzig, dreißig Jahre jetzt passieren, sondern durch den zunehmenden Onlinehandel ja wirklich sehr schnell sind.

00:22:52: Und die Frage ist, wenn man in irgendeiner Einkaufsstraße Leerstand hat.

00:22:59: Den muss man ja schnell beheben.

00:23:00: Man braucht ja schnell diese Konzept.

00:23:02: Und zugleich müssen mehrere Akteure ineinandergreifen.

00:23:05: Die Städte, die privaten Immobilienbesitzer, vielleicht städtische Immobilienbesitzer, gibt es denn Beispiele in Deutschland, die ihnen besonders Freude machen?

00:23:17: Oder Kommunen, die besonders gut oder besonders kunstvoll mit einer bestimmten Situation umgegangen sind?

00:23:26: Also ja ganz bestimmt, aber ... Wir drücken uns als Bund immer ein bisschen davor, drei, vier zu nennen.

00:23:32: Ich versuch mal eine Palette aufzumachen.

00:23:37: Wir haben ja in Folge der Corona-Pandemie ein relativ großes Innenstadtprogramm aufgelegt.

00:23:44: Da geht es um die zukunftsfähigen Innenstädte und Zentren.

00:23:50: Das fing an mit twenty-fünf Millionen Euro.

00:23:53: Und es ist dann auf zweihundertfünfzig Millionen Euro ausgedehnt worden.

00:23:58: Weil auch die Bundesregierung, der Bundestag den Bedarf gesehen hat, genau in dem Bereich, den Sie jetzt gerade haben, schnell agieren.

00:24:06: Da sind immerhin fast viertausend Einzelmaßnahmen daraus finanziert worden, kleinere investive Aspekte, aber genau das, was Sie gesagt haben, die Konzepte immer mit dem Ziel ganz schnell umzusetzen.

00:24:21: Weil die Veränderungen sind so schnell, dass Ein langwieriger, sage ich mal, Konzeptionsfahrt über zwei Jahre im Zweifel so unbrauchbar ist, dass nämlich sich die Basis oder die Grundlage wieder geändert hat.

00:24:35: Also das war so eine wichtige Erfahrung.

00:24:37: Aber es gibt wirklich tolle, jetzt sage ich doch mal das eine oder andere Beispiel, wenn man nach Siegen schaut, die Renaturierung der Sieg.

00:24:48: ab ab das muss man sagen in Erinnerung habe, ist aber so lange auch von der Stadt mit vielen Aktionen begleitet worden.

00:24:57: Man hat das geschafft und hat innerhalb von zehn Jahren, zwölf Jahren, eine tolle innerstädtische Location geschafft, wo es wirklich Spaß macht hinzugehen und man hat einen renaturierten Fluss in der Innenstadt.

00:25:10: Wir haben vielfach die modernisierten Altstädte, auch in den neuen Ländern.

00:25:17: Oder gucken Sie nach Jena zum Thema Hitzevorsorge, wo Hitze in sein Identifiziert worden sind.

00:25:25: Die Stadt Jena hat tatsächlich so ein Hitzevorsorgeplan entwickelt, wo man jetzt tatsächlich versucht, über Verschattung, Grünanlagen, obwohl Jena ja schon am Fluss an der Saale ist, zusätzlich Qualitäten zu schaffen.

00:25:40: Das ist toll und das funktioniert.

00:25:43: Es gibt auch im kleineren Kaufhausbereich.

00:25:46: Gute Beispiele, wo das dann funktioniert hat, wo man im Erdgeschoss etwas, sag ich mal, geöffnet hat.

00:25:52: Und das sind die Beispiele, die, glaub ich, immer auch Mut machen.

00:25:57: Und auch in kleineren und mittleren Städten ist das der Punkt.

00:26:00: Weil oftmals sind ja, ich sag mal, Hamburg, Berlin oder Düsseldorf irgendwie, in den großen Zeitungen, in den Architekturwettbewerben, groß daran sagt, oh, der große Wurf der neuen Innenstadt.

00:26:15: Auch in dem Programm, das ich gerade angesprochen habe, ist es so, dass eigentlich die meisten kleinen Lösungen und die schnellen Umsetzungen in kleinen und mittleren Städten stattgefunden haben.

00:26:27: Klein heißt ja auch nicht immer ideinlos, im Gegenteil.

00:26:31: Und es ist häufig auch so, dass man schneller agieren kann, dass man einen kleinen Platz irgendwie neu gestalten kann, dass man es schafft, die Eigentümerinnen und Eigentümer einzubeziehen.

00:26:42: Da geht es manchmal um eine Springbrunnen mit Finanzierung, um dieses Mobiljahr, was man zum Verweilen einlädt, auf dem Platz gemeinsame Aktivitäten.

00:26:51: Auch das ist für uns ein Teil der Innenstadt Revitalisierung.

00:26:55: Man muss nicht immer alles neu bauen oder den großen Abriss.

00:26:59: aufbauen.

00:27:00: und das Thema Sport und Kultur, das wächst auch langsam.

00:27:04: Und dass man auf Plätzen, da ich meine Funktionsnutzung zulässt und die Skater oder die anderen jungen Sportlerinnen und Sportler nicht versucht auszugrenzen oder hinter Zäune zu verbannen, sondern irgendwo das dann schon versucht, hier Räume zu schaffen, die dann ja Leben in die Stadt bringen.

00:27:23: Ich glaube, das ist komplex.

00:27:27: Weil auch nicht natürlich immer das Stadtplanungsamt zuständig ist und sich verantwortlich zeichnet.

00:27:33: Das ist einerseits gut so, aber das zeigt natürlich, wie man einladen sollte auch zum Mitmachen innerhalb der Stadtverwaltung, aber eben auch bei Händlern, Händlern, bei der Wirtschaft, aber auch im Bildungsbereich, Kulturbereich.

00:27:49: Ich glaube, wenn man das hinbekommt, mitmachen zusammen.

00:27:53: auch dieses Brainstorming mal zuzulassen und nicht sofort nach Paragrafen und Verbotszonen zu suchen und was alles nicht geht.

00:28:03: Dann ist man nicht am Ziel, aber dann hat man einen ersten wichtigen Schritt aus unserer Sicht getan.

00:28:09: Das ist ganz spannend, dass Sie sagen, die guten Ideen, die pragmatischen Ideen, auch vielleicht die schnell umgesetzt Ideen, sind häufig in Kleinen und Mittelstädten zu finden.

00:28:18: Ich höre auch heraus, es braucht eine andere Art von Dialog zwischen der Stadt in Anführungszeichen, die es ja so wahrscheinlich gar nicht gibt.

00:28:29: Da gibt es verschiedene Beämter, da gibt es Behörden, da gibt es parlamentarische Gremien und der Stadtgesellschaft in Anfangszeichen, die sich auch zeigliedert in Anwohnerschaft, in Gewerbetreibende, in Zivilbevölkerung, wie auch immer.

00:28:44: Wie wichtig ist diese Frage von einem anderen Dialog?

00:28:49: Also es gibt ja einerseits ein bisschen den Spruch ohne Geld, ist alles nichts.

00:28:54: Das ist also auch ein Teil der Begrenzung.

00:28:57: Das muss man ganz klar sagen.

00:28:58: Also wenn sie unter Haushaltskuratell stehen und tatsächlich als Stadt keinerlei Möglichkeiten haben, in diesen freiwilligen Aufgaben was zu machen, dann ist es arg schwierig.

00:29:16: Also dann muss man auch Förderprogramme setzen, dann ist immer die Frage, kann ich die eigenen Anteile aufbauen.

00:29:21: So, aber jetzt zu dem Teil zwei.

00:29:24: Ich glaube, ohne... Diese Überzeugung, statt ist ein Gemeinschaftswerk, auch innen statt gemeinschaftlich machen, wird das überhaupt gar nicht funktionieren.

00:29:37: Das ist eigentlich auch so statt planerisches im Moment ja so allgemein Wissen.

00:29:46: Was wir aber, und jetzt kommt der Punkt, natürlich versuchen auch mit anderen Programmen im Alltag zu ermöglichen.

00:29:53: Wir haben sehr, sehr viele Projekte, auch gerade im Nachgang zu Corona, wo wir sagen, wir wollen die Leute wieder, wollten die Leute aus den Häusern, aus dieser Verängstigung rausholen, um auch mit Innenstadt spielen, Partys oder sonst was einzuladen.

00:30:09: Wie wollen wir nach vorne gucken?

00:30:11: Und das klappt häufig.

00:30:14: Wirklich gut, das kann man nicht anders sagen, weil die unterschiedlichen... Es geht gar nicht immer um Interessen und Blockaden, sondern um das gemeinsame Verständnis, ich sage immer, der Handlungslogik.

00:30:26: Und das muss man einfach akzeptieren.

00:30:29: Jemand, der wirtschaftlich agiert, ist zwangsläufig, ein bisschen anders aufgestellt als jemand, der vielleicht Wünsche äußert an den öffentlichen Raum.

00:30:38: Aber dieses Miteinander im Projekten... Das ist extrem wertvoll und da werden so viele Lösungen erarbeitet, die man sich vielleicht im Vorhinein kaum ausmalen könnte, wo dann eben doch die Wirtschaft geht es auch nicht, selbstverständlich, aber, sag ich mal, wirtschaftlich denkende Akteure zusammenbringt mit Kulturschaffenden oder Sportvereinen und der Verwaltung.

00:31:05: Und siehe da eine Stadtrat ist plötzlich auch glücklich dafür.

00:31:09: Eigentlich eine Banalität des Miteinanders, das sprechen, das gemeinsam entwickeln.

00:31:14: Aber ich glaube, das ist wirklich ein Fundament für eine gemeinsame Stadtentwicklung, dass sich Stadtverwaltung und Stadtpolitik, das auch ein Stück traut, das ist natürlich auch nicht immer so ganz einfach.

00:31:27: Wir arbeiten auch in der Behörde hier und an der Leute Ideen zulassen.

00:31:33: Das ist auch erstmal ein Stück von Stärke und Selbstbewusstsein.

00:31:38: Und also das versuchen wir sehr, sehr breit auch zu kommunizieren.

00:31:44: Das Schöne ist, also das macht auch Spaß.

00:31:47: Das muss man auch sehen.

00:31:49: Und wenn man dann kleine Schritte zum Erfolg geht gemeinsam, das bestätigt dann diese Richtung.

00:31:54: Also gegen lebenswerte Innenstädte und Stadtzentren kann ja eigentlich auch niemand was haben.

00:31:59: Sie haben in einem Forschungsprojekt untersucht, wie junge Leute leerstehende Räume kreativ nutzen.

00:32:06: Da gibt es ja auch verschiedene Angebote, Transferräume ist so ein Begriff.

00:32:10: Was kann man daraus lernen für eine breite Stadtentwicklung?

00:32:15: Was sind vielleicht auch Erfolgsfaktoren, wenn man sagt, man lässt junge Leute daran, die Innenstädte umzugestalten, neu zu denken?

00:32:23: Erst mal.

00:32:24: Interessanterweise, ganz wichtig, die Sprache muss passen auf beiden Seiten.

00:32:30: Also man muss sich auf so einer Augenhöhe begegnen, die beide Seiten dann akzeptieren, dass man sagt, wir wollen was bewegen.

00:32:41: Und das wirklich Schöne ist, dass natürlich dieses Thema Aneignung durch junge Menschen, durch junge Akteure, die kommen ja nicht... mit der Schere im Kopf an, sondern die sagen einfach, was sie wollen, was cool wäre, was Spaß machte, und dann überlegt man.

00:32:59: Und wenn das eben auf offene Ohren trifft, oftmals auch bei Eigentümern, bevor überhaupt die Verwaltung dabei ist, das muss man auch sein, dann entwickelt sich was.

00:33:10: Und wir empfinden das als sehr beliebend, als hilfreich, weil einfach ... andere Lösungen aufkommen und ganz andere Nutzungsarten.

00:33:21: Also das ist aber auch nicht ganz neu.

00:33:24: Ich weiß, ich habe selber Projekte gemacht, da ging es eher noch um dieses Thema so lokale Ökonomie, wo plötzlich aus einem größeren Skaterraum plötzlich dann auch Reparaturcafés, Werkstätten entstanden sind, wenn man alles an einem Ort haben wollte.

00:33:40: Die Werkstätten machten für kleines Geld, sozusagen die kleineren Reparaturen, die die jungen Leute, die skateten oder sonst was machten, irgendwo brauchten.

00:33:50: Das funktionierte.

00:33:51: Man hat kleinteilige Jobs oder Übergänge geschaffen.

00:33:54: Also eine tolle Art und Weise.

00:33:59: Und mir ist immer wichtig, dass wir diese Zäune abbauen.

00:34:03: Also wir dürfen nicht die Ideen junger Leute gegen die angeblichen Ansprüchen von Rentnerinnen und Rentnern abgrenzen.

00:34:11: Weil ich glaube, das ist Quatsch, wenn die Sicherheit im Großen, also diese gemeinschaftlichen Wege, das ist immer klar, aber glaube ich kann das auch Spaß und und und und, Auf- und Halsqualität für alle bedeuten.

00:34:24: Also das sind natürlich auch Lehren, wenn man mal in Niederlanden aber auch in Dänemark schaut.

00:34:30: Dieses Miteinander in diesem gemischt genutzten Räumen, das ist toll.

00:34:35: Und die jungen Leute, die haben tolle Ideen.

00:34:40: Und wenn ihnen Unterstützung zukommt, dann werden diese Räume auch genutzt und dann haben wir Lebendigkeit.

00:34:47: Insofern machen, zulassen, Grenzen gibt es überall.

00:34:51: Das ist ja selbstverständlich.

00:34:53: Aber wir laden da ein und wir versuchen das auch durchgehend.

00:34:57: Also wir haben zum Beispiel auch ein Projekt.

00:35:00: Da geht es darum, dass wir regelmäßig junge Leute auch beim Bund sozusagen, beim Staatssekretär des BMW-SB, sage ich mal, Termine verschaffen, um einfach sowas zu diskutieren, um breitseitiges Verständnis zu schaffen.

00:35:15: Das ist, glaube ich, ein interessanter Bereich.

00:35:18: Sie haben vorhin angesprochen auch die Mobilitätswende und die Frage der Parkplätze und der Straßen.

00:35:27: Das ist ja etwas, was vielen Leuten dann sehr auf Nägeln brennt, dass man sagt, wir müssen eigentlich weniger Parkplätze in den Innenstädten haben.

00:35:35: Wir müssen diese Räume umnutzen.

00:35:38: Wir müssen sie entsiegeln.

00:35:40: Und mittlerweile ist ja auch durch viele Studien belegt, dass, wenn man Straßen sperrt, Stichwort Friedrichstraße, ist ja ein aktuelles, das nicht so einem schlechteren Gewerbe führt, sondern mittelfristig die Situation auch des Einzelhandels vor Ort verbessert.

00:35:58: Das ist so und im Prinzip unterstützen wir auch, sage ich mal, solche Modellprojekte und würden tatsächlich auch in bestimmten Bereichen schon Schritt weitergehen.

00:36:11: Und das ist ja auch total passiert, Änderung der Straßenverkehrsordnung, dass einfach der ruhende Verkehr, nicht der ruhende Verkehr, sondern, sage ich mal, die Flächenbezirk auch und die Stadtentwicklungsspekte eine höhere Bedeutung haben.

00:36:26: Das ist sicherlich richtig, aber weiterhin... ein ganz schön dickes Brett.

00:36:31: Wenn man also in manchen Kommunen schaut, dann ist es weiterhin so, wir hatten den NRW-Kommunal, waren ja jetzt fünf Jahre pro Verkehrswende, dann fünf Jahre wieder Rückabwicklung des Ganzen.

00:36:46: Also ein schwieriges Thema, wobei, glaube ich, die ganz harten Gegnerschaften langsam bröckeln.

00:36:59: Ich finde, es ist immer auch ein Punkt, den ich ganz so kategorisch vorzugehen.

00:37:04: Das muss man sehen, um diese absolut gegenteiligen Positionen, die er manchmal so unversöhnlich gegenüberstehen, nicht herauszufordern, ganz nüchtern betrachtet.

00:37:19: Also wenn es so ist, dass man mit einem Parkhaus in der Innenstadt sozusagen fast das meiste Geld verdienen kann, müssen wir zumindest irgendwie alle verstehen, dass das vielleicht nicht die sinnvollste Nutzung in einem Jahr zweitausendfünfzwanzig ist, weil das eine Fläche ist, mit Blech zugeparkt, das ist schon irre.

00:37:39: Aber es dauert, glaube ich, noch eine ganze Zeit, bis in der Breite ja auch diese Umnutzung im ruhenen Verkehr hinbekommen.

00:37:47: Städte.

00:37:48: Und das ist auch ein Teil der Wahrheit, die das so hinbekommen, dass sie beides ermöglichen.

00:37:58: Die haben das oftmals hinbekommen, in denen sie sehr, sehr hohe Investitionen getätigt haben, sei es Parkplätze unter die Erde zu bringen und oberirdisch neu frei oder auch neue Nutzungsmöglichkeiten zu schaffen.

00:38:11: Es gab noch U-Bahn-Bauten, wo einfach unter der unter der City-U-Bahn gebaut sind.

00:38:19: Das sind dann in gewisser Weise sehr, sehr komfortable Lösungen.

00:38:23: Die tolle Ergebnisse zeitigen, aber eben nur mit viel viel Geld diesen Konflikt MIV und Aufenthaltsqualität in der Stadt befriedet haben.

00:38:34: Da kann man als Wissenschaftler relativ wenig zu sagen, da kommt man ja gleich so in diese Wertengeschichte und ich glaube, das muss vor Ort ausgehandelt werden.

00:38:43: Gleichwohl, glaube ich, sind wir uns alle einiger weniger Parkplätze würden, der Aufenthaltsqualität in der Innenstadt schon auch gut tun.

00:38:51: Das ist, glaube ich, so.

00:38:52: Nun sind Sie als Abteilungsleiter Raum und Stadtentwicklung in Deutschland ja sicherlich auch vernetzt mit ähnlichen Institutionen auf internationale Ebene, auf europäischer Ebene.

00:39:03: Sie haben gesagt, so was wie Klima, wann will die Städte Klimaresilient machen?

00:39:09: Auch den Umbau der Mobilitätswände hinzubekommen, das ist ja nicht nur was, was Deutschland machen muss, sondern es findet ganz Europa statt.

00:39:17: Wenn Sie mal tatsächlich ins Ausland gucken, gibt es Beispiele, die Ihnen besonders Freude machen.

00:39:22: Wie auch immer die entstanden sind, wo Sie sagen, das finde ich wirklich toll, was die Amtskollegen da zeigen können.

00:39:29: Also, Dänemark ist in aller Munde.

00:39:32: Ich hatte die Gelegenheit, im Sommer dort ein paar Tage zu sein.

00:39:35: Ich muss sagen, die ... Das ganze Mobilitätsverhalten, das ist natürlich lange geprägt, auch durch die Ideen von Jan Gell und auch aus einer krisenhaften Konstellation heraus entstanden, das ist natürlich toll.

00:39:51: Die Fahrradinfrastruktur, die Akzeptanz der Menschen eben auch, also Dänemark ist halt nicht Spanien, da rechnet es auch oft mal und im Winter ist kalt und nass, also das ist voll akzeptiert.

00:40:05: Es gibt aber auch, also es ist nicht so, dass dort keine Autos fahren.

00:40:08: Das ist vielleicht für unsere Adaption in Deutschland halt auch immer wichtig.

00:40:13: Es gibt da beides, aber die Schwerpunkte haben sich verschoben.

00:40:18: Kopmarhagen wächst, gewaltig.

00:40:20: Ich persönlich finde, vieles ist auch Geschmackssache, was im Wohnungsbau passiert.

00:40:24: Ob das alles so eins zu eins für uns, sagen wir, es ist ja ein Markt, für unsere Bedürfnisse so ist, das ist eine Fragestellung.

00:40:32: Also Dänemark, klar, das ist das, was von Fachleuten immer ganz schnell hochgehalten wird.

00:40:39: Der Mut des Umbaus, der Innenstädte auch in den, sag ich mal, in den großen Städten, das ist schon beachtlich, ob man jetzt nimmt.

00:40:48: Man kann auch nach... nach Finnland, Schau, nach Helsinki.

00:40:53: Man hat es in Paris immer erlebt, dass die Blechlerbienen mit den Abgasmassen irgendwo deutlich reduziert würden.

00:41:02: Ich glaube, das hat allen richtig Spaß gemacht, sage ich mal.

00:41:06: Und da sollten wir, glaube ich, ein Stück Mutiger sein.

00:41:08: Das ist, glaube ich, ganz wichtig.

00:41:12: Was auch spannend ist, ist natürlich das Thema Hitzevorsorge.

00:41:16: Also wir gehen südeuropäische Länder oder Städte, Kommunen damit um.

00:41:24: Das ist ja nicht immer nur eine Frage.

00:41:26: Ich schaue mich mal im Urlaub um, wie ich dann Eis essen kann.

00:41:31: Also Verschattung auch mit Sonnensegel und ähnliches, eine etwas dichtere Bauweise.

00:41:37: die Nutzung von Wasser und Brunnen.

00:41:39: Ich glaube, da können wir schon eine ganze Menge lernen.

00:41:42: Und da zeigt sich, glaube ich, auch ... dass das nicht so ein massiver Umbau sein muss.

00:41:49: Man muss immer ein bisschen gucken, Sonnensägel, klar, bei schlechtem Wetter, wenn stark regend rot, muss man das alles schützen.

00:41:56: Aber es hat natürlich auch, sag ich mal, einen gewissen Anteil an Attraktivität, glaube ich, wenn man das hinbekommt.

00:42:04: Man muss, wenn nicht immer, das graue, schwere Dach überirkt, etwas ziehen.

00:42:09: Das kann kleinere Räume auch richtig im Sommer nochmal aufwerten.

00:42:13: Also da gibt es viele Beispiele, bei denen es echt lohnt, gestalterisch zu gucken.

00:42:19: Wir haben, obwohl es ein Europa.eu ist, über das wir ja im Moment dann gesprochen haben, bei dem Punkt, man muss natürlich bei Baurechnutzungsverordnung sich halt immer so ein bisschen genauer hinkaufen, ob das akzeptabel ist.

00:42:33: Aber mit Blick auf Hitze, mit Blick auf Verkehr, glaube ich, Bis es nicht hoffnungslos, wir müssen uns so ein bisschen zusammenreißen, um vor Ort, sage ich mal, noch ein Stück länger durchzuhalten, glaube ich.

00:42:46: Und durchhalten heißt nicht warten, sondern relativ schnell auch diese Kleineffekte erzielen wollen.

00:42:53: Dass auch die Menschen sehen, es geht was voran, es geht was in die richtige Richtung.

00:42:57: Es stehen nicht nur Verbotsschilder dafür, PKW, sondern es geht vielleicht auch beides.

00:43:02: Und ich glaube, das ist das A und O. Das hätte ich so ein Fremdwort genutzt, diesen Attentismus, also dieses Zögern, weil die Aufgabe so groß erscheint.

00:43:14: Ich glaube, das ist ganz wichtig, dass wir das so überall, wo wir was lösen wollen und können überwinden, nicht einfach machen.

00:43:23: Aber da, wo wir einen Grundstock haben, loslegen und nicht weitere drei Jahre planen, weil das macht die Menschen, glaube ich, auch maximal unzufrieden.

00:43:32: Also, optimistischer Blick nach vorne und es braucht ... Mehr Mut.

00:43:37: Kreativität, Mut und Entschlossenheit, ja.

00:43:41: Danke schön für das Interview, Dr.

00:43:43: Peter Jakubowski.

00:43:44: Sehr, sehr gerne.

00:43:45: Hat mir viel Spaß gemacht.

00:43:46: Danke.

00:43:47: Und das war heute unser Thema City Neue Erfinden.

00:43:51: Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren.

00:43:54: Für die Innenstadt der Zukunft braucht es den Blick über den Tellerrand.

00:43:58: Belastbare Forschung und auch den Mut Dinge einfach mal auszuprobieren.

00:44:02: Mehr Dutzungsmischung in den Innenstädten, vielleicht Umwandlung von nicht mehr so nutzbaren Einzelhandelsflächen in Wohnraum und auch eine Aufwertung der Innenstädte mit nicht nur konsumorientierten Angeboten, damit die Städte der Zukunft vor allem Aufenthaltsqualität bieten.

00:44:20: Erkenntnisse und Forschungsprojekte gibt es auf der Webseite des BBSR zu entdecken.

00:44:27: Die verlinken wir auch in den Show-Notes zusammen mit einigen interessanten Best-Practice-Beispielen, die hier zur Sprache kommen.

00:44:35: Und wenn Sie mögen, dann gerne diesen Podcast abonnieren, teilen, weiterempfehlen und direkt weiter hören.

00:44:42: Zum heutigen Thema passen zum Beispiel Folge forty-fourzig.

00:44:46: Erdgeschosse Fünf Punkt Null im Interview Dr.

00:44:50: Josef Frechen von Bullwien-Gesar und Folge Fünfundreißig zu Gast der Mobilitätsforscher Prof.

00:44:58: Dr.

00:44:58: Andreas Knie vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung.

00:45:03: Da geht es um das Thema, wie gelingt die Mobilitätswende?

00:45:06: Und das ist ja auch einer, wie wir gehört haben, der wesentlichen Schlüssel, um die Städte und Innenstädte nachhaltig und lebenswert zu machen.

00:45:15: Heute war es das.

00:45:17: Danke fürs Zuhören und danke unserem Gast, Dr.

00:45:20: Peter Jakubowski.

00:45:22: Das war Glücklichwohnen, der Buwok

00:45:25: Podcast.

00:45:26: Überall, wo es Podcasts gibt und auf buwok.de.

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